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Zähne im Alter

Ab dem 35. Lebensjahr nehmen alle körperlichen Funktionen fortschreitend und irreversibel ab. Umwelteinflüsse, das persönliche Umfeld und damit verbunden die Lebenseinstellung können hierbei entscheidenden Einfluss auf den Verlauf nehmen, so daß das biologische Alter nicht immer dem kalendarischen Alter entspricht.

Wie der gesamte Organismus, so unterliegt auch das orofaziale System dem irreversiblen Altersprozess. Dieser erfolgt in verschiedenen Stufen. Jeder einzelnen Altersstufe ist demnach auch eine spezifische zahnmedizinische Versorgung zugänglich zu machen.

Während des Alterungsprozesses kommt es zu einem generalisierten Rückgang der Muskulatur. Entsprechend ist die Kaukraft verringert. Die Schleimhaut verliert durch den Altersprozess an Elastizität und Feuchtigkeit, was sie mechanisch geringer belastbar macht. Es kommt leicht zu Druckstellen und Erosionen. Der Kieferknochen erfährt ebenso einen mehr oder weniger starken Abbau wie auch das Kiefergelenk.

Die häufigsten Erkrankungen des Patienten, der "in die Jahre kommt", sind aus zahnärztlicher Sicht die Wurzelkaries, Abrasionsgebisse, Schmelzrisse, abrasionsbedingte Abplatzungen, Sekundärkaries unter alten Füllungen und überhängenden Kronenrändern, Kiefergelenksfehlfunktionen, meist prothesenbedingte Entzündungen und Druckstellen der Mundschleimhaut, Erkrankungen an der Zunge, zum Beispiel die diabetische Zunge sowie Prothesenreparaturen. Ebenso gehören alle Erkrankungen des Zahnfleisches und Zahnhalteapparates, die ohne Behandlung bis hin zum Zahnverlust führen, in die gerostomatologische Sprechstunde.

Häufig sind auch mangelhafte Prothesen, wie es eine Untersuchung der Universitätszahnklinik in Gießen an geriatisch betreuten Patienten in Alten- und Pflegeheimen bewies, mitverantwortlich für einen schlechten Ernährungs- und damit auch Allgemeinzustand der Patienten.

Gleichsam ist zu berücksichtigen, daß ältere Patienten aufgrund ihrer anderen Erkrankungen der Zahnheilkunde einen geringeren Stellenwert geben als der Allgemeinerkrankung und daher die zahnmedizinische Vorsorge ins Hintertreffen gerät. Wir sind bemüht, unter Berücksichtigung von multikausalen Erkrankungen die optimale Lösung für Sie zu finden. Heutzutage sind viele Versorgungsmöglichkeiten vorhanden. Bei noch vorhandenen Zähnen sollte die Möglichkeit genutzt werden, sie möglichst lange zu erhalten. Dazu kann jeder Patient seinen Beitrag durch Mundhygiene und gesunde Ernährung leisten. Unterstützend ist in regelmäßigen Abständen eine Professionelle Zahnreinigung anzuraten.

Bei völligem Zahnverlust in einem oder in beiden Kiefern steht die Vollprothese bzw. Totalprothese als klassisches Therapiemittel zur Verfügung. Es ist eine hohe Kunst, zahnlose Kiefer mit funktionstüchtigen Vollprothesen zu versorgen, schließlich steht ja kein eigener Zahn mehr zur Verfügung, welcher zum Prothesenhalt beitragen könnte. Die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Vollprothese ist umso höher, je stärker die zahnlosen Kieferkämme noch ausgebildet sind.

Sind mit der Vollprothese Probleme zu erwarten, besteht in geeigneten Fällen die Möglichkeit, Implantate (künstliche Zahnwurzeln aus dem Werkstoff Titan) operativ in den zahnlosen Keifer einzusetzen. Nach einer Einheilphase kann dann an diesen Implantaten herausnehmbarer, in bestimmten Fällen auch festsitzender Zahnersatz sicher verankert werden. Viele Leistungen werden von den gesetzlichen Krankenkasse leider nicht mehr übernommen. Über den Umfang der entstehenden Kosten werden wir Sie vorher genau informieren.

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